Ruckartige Bewegungen vermeiden?

Warum bekommen wilde Tiere keinen Sehnenabriss?

Faszienbriefe in Ihr Postfach

Lesen, was andere nicht wissen wollen

Wir verwenden Brevo zum Versenden unserer Faszienbriefe. Wenn Sie das Formular ausfüllen
 und absenden,bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Brevo zur
Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

06.04.2018

Eine der üblichen Empfehlungen, um Verletzungen zu vermeiden ist die, keine ruckartigen Bewegungen zu machen. Dann könne einem nichts passieren.

Als nur eines von vielen Beispielen sei hier eine Passage aus „Die Seele der Muskeln“ von Werner Kieser – dem Begründer des Kieser-Trainings – zitiert:

„Das einzige worauf Sie achten müssen, ob Sie nun Rückenpatient sind oder nicht: Meiden Sie ruckartige Bewegungen, bewegen Sie sich langsam. Es gibt nichts zu verpassen.“

In den Sätzen davor spricht – das sei nebenbei bemerkt – Werner Kieser davon, dass einem mit der rechten Muskelkraft eigentlich alles Wurst sein kann:

„Einen starken Rücken spüren Sie nicht. Er steht Ihnen zur freien Verfügung. Sie können gehen, wie Sie Lust dazu haben. Sie können sich in jedem Stuhl lümmeln und müssen nicht dasitzen, als hätten Sie einen Besen verschluckt. Sie heben Gegenstände mit geradem oder krummem Rücken. Was kümmert es Sie?“

Nur ruckartig bewegen dürfen Sie sich nicht.

Aber stimmt das?

Schauen Sie sich einmal unbedingt das folgende Video an (15 Sekunden): https://www.youtube.com/watch?v=JB3kpS72tjU

Sie sehen ein Reh, das aus dem Nichts von einem Krokodil angegriffen wird und urplötzlich und pfeilschnell einen Riesensatz nach hinten macht und dem Krokodil entkommt.

Selbst sogenannte „Sportler“ hätten sich hier garantiert einen Sehnenabriss geholt. Sportler verletzen sich ja auch oft einfach so bei Alltagsbewegungen ohne jede Fremdeinwirkung.

Während es also beim Menschen schon fast erwartet wird, dass bei plötzlichen Bewegungen eine Verletzung auftritt, wird dies im Tierreich nicht beobachtet.

Das mag zu einem Teil auch mit Selektionsprozessen zusammenhängen. Tiere, die sich in solchen Situationen selbst verletzen haben eine geringere Chance Nachkommen zu zeugen.

Zu einem größeren Teil jedoch hängt es damit zusammen, wie sich Tiere in ihrer natürlichen Umwelt auf artgerechte Weise bewegen (und ernähren). Das hält den Bewegungsapparat geschmeidig und sorgt dafür, dass ein „Aufwärmen“ nicht nötig ist.

Die Wahrheit ist: Wenn Sie Gefahr laufen, sich bei plötzlichen Bewegungen zu verletzen, dann stimmt mit den faszialen und muskulären Spannungszügen in Ihrem Körper schon einiges nicht mehr.
Wenn Sie den Körper steif halten, als hätten Sie einen Besen verschluckt, um ja keinen Bandscheibenvorfall zu bekommen, werden Sie nur noch steifer und Ihr Verletzungsrisiko steigt. Da hat Werner Kieser schon recht. Je nach Bewegungssituation müssen Sie auch mal einen Rundrücken machen – Sie dürfen nur nicht in dieser Position verharren. Aber machen können, müssen Sie sie!

Die eine Bewegung oder Haltung, die zu einer Verletzung führt, gibt es nicht. Diese eine Bewegung ist stets nur der Endpunkt einer langwierigen und dauerhaften Fehlbelastung und daraus entstandener Steifigkeit und ungünstiger Spannungszüge. Sie ist lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Es kommt also darauf an, dass Sie sich im Alltag der menschlichen Anatomie entsprechend bewegen, dass Sie eine hohe Bewegungsvielfalt haben, dass Sie auch auf Bewegungsqualität achten.

Sie sind dann körperlich voll auf der Höhe, wenn Sie wissen, dass auch eine plötzliche Bewegung Ihnen keinen Schaden zufügt.

Bildnachweis: Screenshot of cited video

Gefällt Ihnen dieser Artikel?

Abonnieren Sie meine Faszienbriefe für regelmäßige Artikel
zu den Themen Faszien, Gesundheit, Bewegung und Ernährung.
Plus: Hin und wieder spezielle Angebote.

Diese Artikel interessieren Sie vielleicht auch

Zum gesamten Inhaltsverzeichnis

Machen Sie den nächsten Schritt

Rufen Sie mich an und wir vereinbaren einen Termin für eine kostenfreie Erstberatung!

Sie erfahren in einem Erstgespräch:

  • Was eine Faszientherapie bei Ihnen bewirken kann
  • Wie eine Sitzung abläuft
  • Was Ihr Körper mit einer Brücke und einem Bonbon gemeinsam hat
  • Was das menschliche Grundbewegungsmuster ist

Für ein Erstgespräch nehme ich mir bis zu 60 Minuten Zeit. Auf verständliche Art und Weise erkläre ich Ihnen das Fasziensystem.

Gemeinsam loten wir Ihre Ziele und die bestehenden Möglichkeiten aus. Im Rahmen des Erstgesprächs beantworte ich Ihnen alle Ihre Fragen. 

Mein Versprechen: In jedem Fall gehen Sie aus dem Erstgespräch mit einem Erkenntnisgewinn heraus.