Das Problem mit Einlagen (und anderen Stützen)

Von Rollatoren, Einlagen und anderen Stützen

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01.03.2019

Wenn Sie Schmerzen in Ihren Füßen haben und damit zu einem Orthopäden gehen, dann wird der in aller Regel Einlagen verschreiben. Manchmal kann das tatsächlich dazu führen, dass Ihre Beschwerden sich verbessern. 

Aber ist es eine Lösung für den Rest seines Lebens, mit Einlagen herumzulaufen?

Wenn Sie Schmerzen in Ihren Füßen haben, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Ursache dafür auch in den Füßen ist. Wenn Ihnen „Plattfüße“ diagnostiziert werden, hat das eigentlich nichts mit den Füßen zu tun, sondern resultiert aus ungünstigen Spannungszügen im Unterschenkel. Das Fußgewölbe entsteht, wenn die richtigen Spannungszüge in den Strukturen über den Füßen entsprechenden Zug auf die Fußsohle ausüben – ähnlich wie bei einem Zelt, wenn Seile, die nach oben ziehen, das Zelt nach oben aufspannen. Lässt der Zug auf die Seile nach, kollabiert das Zelt. Mit einer Einlage stützen Sie die Zeltwand, statt die Seile zu spannen.

Werner Kieser, der (Be-)Gründer des Kieser-Trainings, hat irgendwann einmal geschrieben, dass Stütze auch immer Schwäche bedeutet. Und da hat er recht.

Fast identisch verhält es sich, wenn Sie jemanden an einen Rollator stellen, der selbst nicht mehr in der Lage ist, sich aufzurichten. Statt nun dafür zu sorgen, dass der betreffende Mensch wieder in die Aufrichtung kommt, wird die Krümmung unterstützt. Die Schwerkraft wird auf Dauer immer weiter nach unten ziehen, bis man auf allen Vieren läuft. Was im Vergleich zum Rollator die – ernsthaft – deutlich ökonomischere Variante werden.

In den weichen Kampfkünsten gibt es das Prinzip, dass man den Gegner darin unterstützt, in eine für ihn ungünstige Position zu kommen, wenn er ohnehin gerade dorthin unterwegs ist. Fällt bspw. jemand beim Versuch einen Fauststoß zu versetzen, dabei mit seinem Körpergewicht nach vorne, so kann man durch eine leichte Drehung im Oberkörper den Gegner an sich vorbeisegeln lassen und unterstützt das mit einem leichten Zug und bringt ihn so zu Fall – wenn man einen guten Tag hat. Im ungünstigen Fall bringt man dem bereits beschleunigten Körper die Faust entgegen. Da sich die Geschwindigkeiten addieren, macht es richtig BUMM.

Rollatoren, Einlagen und andere Stützen machen genau das: Sie fördern und unterstützen den Verfall – statt ihn umzukehren. Sie unterstützen den Körper in der für ihn ungünstigen Richtung. Sehen Sie, wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir Einlagen tragen, dann hätten wir welche.

Nun mag es durchaus vorübergehende Phasen geben, wo eine Einlage Sinn ergibt, weil sie für den Moment einen unangenehmen Zustand verbessert. Aber man muss von diesem Hilfsmittel wieder weg.

Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber graduell.

Grundsätzlich sind Einlagen und andere Stützen eben Zeichen und die Förderung von Schwäche.

Bildnachweis: Sascha Kohlmann, „Man with Walker„, flickr.com, Creative Commons BY-SA 2.0

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